Die Fundstelle  

Berbes liegt in Asturien im Norden von Spanien direkt an der Atlantikküste.

Ursprünglich war im gesamten Bereich um Berbes herum aktiver Fluorit Bergbau. Der Tagbau in Berbes wurde jedoch Ende der 90er eingestellt, da Minen aus dem Ausland (allen voran China) Fluorit billiger produzierten und die Nachfrage nach Fluor(it) wegen der weltweiten Verbote von FCKW stark zurück ging.

In den letzten Jahren wurde im Zuge des Autobahnbaues immer mehr Minengelände mit Schotter zugeschüttet und anplaniert. Daher ist es zur Zeit fast nur mehr an der "Franzosenwand" möglich Fluorite zu sammeln.



Die Franzosenwand ist eine ca. 200 x 70m hohe Felswand direkt über der Steilküste. Das ganze Gelände wurde schon intensivst auch mit schwerem Gerät bearbeitet, wie man an den zahlrichen Bohrlöchern erkennt. Entsprechend abgeklopft ist der Fels.

Dennoch werden laufend wieder Fluorite gefunden, da die Kluftdichte extrem groß ist.

Klüfte sind im allgemeinen nicht groß, meist handelt es sich dabei um dünne Spalten bis von ca. 10-30 cm Ausdehnung in denen es flache Hohlräume gibt. Nur selten findet man heute noch Mannsgroße Klüfte (die es natürlich auch gegeben hat)!

Fluoritfundstelle Franzosenwand Berbes 13 / 43_KB

Die Fundstelle "Franzosenwand" in Berbes/Spanien im Jahr 2003 Deutlich erkennbar die vilen "Löcher" - die Wand wurde schon sehr stark bearbeitet!

Die vorherrschende Farbe ist violett (von lila bis hin zu schwarzem violett), im weiteren Bereich kann aber auch blauer oder bläulicher bzw. Mischfarben davon gefunden werden.

Im weiteren Umkreis wurde eine Kluft wurde gefunden in der der Fluorit mit Plechlorismus (wechselt die Farbe bei Kunst/Tageslicht) in den Farben Blau/Lila auftritt. Dies war allerdings ein Einzelfund der große, wenn auch matte Stufen lieferte.

Dass auch an klassischen, vielbesuchten Fundstellen Neufunde möglich sind bewisen mein Partner und ich im Frühjahr 2003 als wir eine Kluft mit wasserklaren, durchsichtigen Fluoriten fanden. Die Fluorite sind komplett farblos, also "Optische Fluorite". Mehr dazu finden Sie unter dem Menüpunkt Optischer Fluorit

Fluorit anstehend
anstehende Fluoritäderchen durchziehen die "Franzosenwand" und bilden immer wieder kleine Klüftchen; Bildbreite ca. 1 m

Neben Fluorit gibt es außerdem weißen Baryt (Hahnenkamm) sowie sehr schöne doppelendige Quarz - Schwimmer (Bergkristall); selten auch mit Wasser/Öl/Gaseinschlüssen.

Diese findet man wenn man einfach den überall vorhandenen Lehmboden vorsichtig durchgräbt.

Quarz 3KB / 22KB
Quarzschwimmer ca. 4 cm breit

Anfahrt / Übernachtung / Ausrüstung  
   

Gleich eines vorweg - wer mit dem eigenen Auto fährt, der fährt und fährt und fährt... Leider ist es nach Spanien nicht gerade der nächste Weg - von Tirol aus ca. 1900 km in eine Richtung. Und ohne eigenes Auto kommt man fast nicht aus, schließlich braucht man doch einiges an Werkzeug, und die hoffentlich gefundenen Mineralien müssen auch transportiert werden.
Wer in Frankreich viel Autobahn fährt muß zudem mit relativ hohen Unkosten für die Maut rechnen. Einmal angekommen empfiehlt es sich, genug Zeit zum Suchen zu haben, damit sich die lange Anfahrt auch lohnt.

Ideale Reisezeiten sind Herbst und Frühling - im Sommer ist es zu heiß im Winter oft unfreundlich (Schlechtwetter vom Atlantik). Wer jedoch mehr Urlaub machen möchte, der kann durchaus auch im Sommer mit der Familie hinfahren, der Strand von Berbes (bzw. von dem Örtchen Vega) ist sehr groß und wohl auch im Sommer nur spärlich belegt.

Atlantik bei Regen
Der Atlantik bringt manchmal
schlechtes Wetter!
   

Es gibt in der weiteren Umgebung (der nächstgrößere Ort ist Ribadesella) immer wieder einfache Hotels und auch Campingplätze, die im Winter jedoch großteils geschlossen sind.

Die meisten Mineraliensammler quartieren sich im "Hotel Supermann" in Vega ein. Dies ist das nächstgelegene Hotel und der Wirt ist durchaus sammlerfreundlich. Übernachten ist auch im Winter möglich, das Hotel hat zwar nicht offiziell geöffnet, es gibt also kein Frühstück ect. Die Preise liegen in etwa zwischen € 12 und € 25 je nach Zimmer und Saison.

Irgendeine Kneipe oder Gasthaus, das einfache spanische Küche bietet, findet man immer.

Werkzeug
gutes Werkzeug ist immer
wichtig
   

Wer vor hat Fluorite zu finden der sollte sich mit Werkzeug gut ausrüsten, der Fels ist schon stark abegklopft und es wird immer schwieriger Klüfte zu öffnen. Mitunter können größere Grabungen im Bereich des Bruches auch zu Funden führen.

Neben einer Standardausrüstung Fäustel, Schlägel, Meißel, Pickel und Brechstange kann, wer hat, auch eine Bohrmaschine mitnehmen. Bisher wurden Bohrhämmer noch toleriert, wie lange das noch so sein wird kann wohl niemand abschätzen.

Cobra
   
   

Fluoritoktaeder
Fluorit(spalt)oktaeder
Höhe ca 3 cm

 

 

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Last Update: 13-Jul-2003